Kleines Farb-ABC

Fogging

Als Fogging-Effekt, auch Schwarzstaub oder magic-dust genannt, bezeichnet man die Schwarzverfärbung von Räumen in Gebäuden. Der Effekt tritt in beheizten Wohnungen meistens zur Winterzeit auf. An der Zimmerdecke oder an einer Wand setzt sich ein flächiger schwarzer Belag fest. Eine stark betroffene Wohnung sieht aus wie nach einem Schwelbrand. Das Wort Fogging kommt aus dem Englischen und bedeutet etwa „Vernebelung“.
Die Ursachen von Schwarzstaub oder des Fogging-Effekts sind nach wie vor ungeklärt, denkbar mögliche Mechanismen und Ursachen sind:
*Abscheidung von schwerflüchtigen organischen Stoffen (wie beispielsweise Weichmachern), die aus Baustoffen, Verpackungsstoffen und Einrichtungsgegenständen entweichen und sich mit Staub- und Rußpartikeln zu einem schmierigen Film verbinden.[1]. Schwerflüchtige organische Stoffe werden als Additive eingesetzt und müssen nicht als Lösemittel deklariert werden, die entsprechenden Produkte können folglich werbewirksam als „lösemittelfrei" angeboten werden[2]. Emittenten können auch elektronische Geräte und Reinigundsmittel sein[3], flüchtige kondensierbare Verbindungen können auch aus Kosmetika, Deosprays, Haarsprays und Küchendunst stammen[4].
*Kondensation von kondensierbaren flüchtigen organischen Stoffen an kalten Wänden.
*Migration von solchen Verbindungen an die Bauteiloberfläche mit Ausbildung eines klebrigen Films
*Adhäsionseffekte, in der Luft schwebender Staub und andere Partikel bleiben an feuchten Bauteiloberflächen haften und werden zumindest einige Zeit daran gebunden. Nach der Trocknung wird die Haftwirkung nach und nach aufgehoben, die vorher "festgeklebten" Partikel fallen ab (oder werden beim Lüften mit der kalten trocknenden Luft mitgerissen), sofern sie sich nicht mit dem Untergrund verbunden haben.
*Sorption von Schadstoffen an Fasern oder mineralischen Körnchen, die eine große Oberfläche oder großes Aufsaugvermögen aufweisen
*Effekte der Thermophorese, ein Spezialgebiet der Aerosolphysik.

 

Dispersion

Als Dispersionsfarben bezeichnet man zähflüssige Anstriche, die aus einer chemischen Dispersion (meistens einer Emulsion) aus Binde- und Lösungsmitteln, Farbmitteln (meistens Pigmenten) und Zusatzstoffen bestehen. In diesem allgemeinen Sinn handelt es sich bei der Mehrzahl der flüssigen Anstriche (Lacke, Farben) um Dispersionen. Umgangssprachlich ist damit handelsübliche Wandfarbe gemeint, wie sie palettenweise in jedem Baumarkt zu kaufen ist. Meist sind es allerdings Kunstharzdispersionsanstriche.
Daneben gibt es auf dem Markt noch ähnlich aufgebaute Produkte, die statt synthetischen und mineralölhaltigen Zutaten vor allem Pflanzenöle verwenden und als Naturdispersionsfarben bezeichnet werden.

 

Latexfarben

Als Latexfarbe bezeichnet man zwei verschiedene Arten von Wand- und Deckenanstrichen:
-Echte, klassische Latexfarben sind Anstriche, welche als Bindemittel natürliches Latex (den Milchsaft des Kautschukbaumes bzw. eine Emulsion aus Kautschuk und Wasser) verwenden. Dieses verleiht ihnen spezielle, früher sehr rare Eigenschaften wie Wasserbeständigkeit, Wasserdampfundurchlässigkeit, Elastizität (Scheuerfestigkeit, vulgo Strapazierfähigkeit) und Glanz, macht sie aber auch sehr kostspielig. Echte Latexfarben sind mittlerweile praktisch vom Markt verschwunden.
-Moderne Kunstharzfarben sind eigentlich gewöhnliche Dispersionsfarben, die lediglich auf spezielle Eigenschaften hin eingestellt wurden. Sie verwenden als Bindemittel ein Kunstharz und enthalten überhaupt kein Latex mehr. Durch den Namen soll lediglich suggeriert werden, dass diese Farben Eigenschaften wie die echten Latexfarben aufweisen, die sie insbesondere zur Verwendung in hoch beanspruchten, meist öffentlichen Räumlichkeiten (zum Beispiel Treppenhäuser) befähigen. Seltener soll der Name auch auf besondere dekorative Eigenschaften verweisen.

 

Lasur

Lasur (entlehnt aus lat. lasurium, Blaustein, vgl. Lapislazuli) bezeichnet eine transparente oder semitransparente Beschichtung auf Holz, Leinwand, Karton oder Papier sowie einen dünnen Aufstrich aus lichtdurchlässigen Anstrichmitteln. Bei Keramik und Malereien wird die Lasur mit anderen Materialien ausgeführt, etwa mit Aquarellfarben, Ölfarben oder Tempera. Der Begriff Lasieren bezieht sich primär auf filmbildende Schichten mit Bindemittel, das Gleiche in wässriger Technik ist das Lavieren.
Nicht zu verwechseln damit ist die Glasur, die „glasartige“ oder „glasige“ Oberflächenbeschichtung.

 






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